Energieholz selbst gemacht

Bereits mit geringen Investitionskosten können Waldbesitzerinnen Und Waldbesitzer im eignem Wald Energieholz für den Eigenbedarf und Verkauf herstellen. Nutzen Sie vorrangig Sortimente, die nicht für die Säge- und Holzindustrie geeignet sind und auf dem Holzmarkt keine guten Preise erzielen.

Aktualisiert am: 19.08.2024
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Für Scheitholz eignen sich schwache (Laubholz-) Sortimente aus jüngeren Beständen. Diese fallen insbesondere im Rahmen von Erst- und Jungdurchforstungen an. Zusammen mit dem Waldrestholz (Kronenholz in älteren Beständen) lässt sich dieses Holz ebenfalls zu Waldhackschnitzeln verarbeiten. Wie bei allen Arbeiten im Wald, geht auch bei der Energieholzgewinnung die Sicherheit vor. Ein Motorsägenkurs ist ebenso unabdingbar wie die richtige Sicherheits- und Schutzausrüstung.

Buchen-Brennholz aufgeschichtet im Wald Gero Brehm/AELF FFB
Buchen-Brennholz im Wald

Scheitholz bereitstellen

Bevor Sie mit der Herstellung des Scheitholzes starten können, müssen zunächst Bäume sicher und fachgerecht gefällt werden. Die Stämme sägen Sie am besten in Stücke von einem Meter Länge. Einfach und unkompliziert können Sie dieses per Hand mit einem Spalthammer in Brennholzscheite spalten. Das Vorgehen eignet sich jedoch nur, wenn Sie kleine Mengen an Scheitholz für den Eigenbedarf produzieren. Es ist körperlich anstrengend und die Leistung eher gering.

Spaltmaschinen

Mit hydraulischen Keilspaltern können Sie wesentlich schneller und kraftschonender Holzstücke zu Holzscheiten verarbeiten. Die Geräte können mehrheitlich an Traktoren angebaut werden. Damit lassen sich pro Stunde bis zu fünf Raummeter Brennholz spalten. Die so entstandenen Scheite können anschließend gut mit einer Kreis- oder leistungsstarken Bandsäge auf die gewünschte Länge eingeschnitten werden. Ebenfalls von Traktoren angetrieben sind kombinierte Säge-Spalt-Maschinen einsetzbar. Ihre Leistung liegt bei mehr als fünf Raummeter Holz pro Stunde in fertigen Ofenlängen.

Scheitholz lagern

Nur naturbelassenes, lufttrockenes Holz eignet sich zum Heizen in Kleinfeuerungsanlagen. Für den Betrieb ist die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) zu beachten. Buche, Fichte und Kiefer trocknen bei richtiger Lagerung innerhalb von ein bis zwei Jahren ausreichend ab.

1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) externer Link
Beachten Sie dazu folgende Hinweise:
  • Schlagen Sie Brennholz im Winter.
  • Spalten Sie es möglichst rasch nach dem Einschlag.
  • Legen Sie einen Lagerplatz möglichst an sonniger und windexponierter Stelle an.
  • Stapeln Sie Brennholz ohne Erdkontakt und schützen Sie es vor Regen.
  • Lagern Sie frisch geschlagenes Holz nicht in Kellerräumen und schlagen Sie es nicht in Plastikplanen ein.
  • Passen Sie die Größe der Scheite möglichst schon vor der Lagerung an die Feuerungsöffnung der Heizanlage an.
  • Belassen Sie bei einer Lagerung entlang von Hauswänden einen Abstand von etwa zehn Zentimetern zur Wand.
  • Wärmen Sie, wenn möglich, den Tagesvorrat an Brennholz in einem geheizten Raum vor.

Hackschnitzel

Waldhackschnitzel werden von einer Person in den Händen gehalten Tobias Hase/StMELF
Gewaschene Hackschnitzel

Waldhackschnitzel zu erzeugen bedarf eines hohen maschinellen und planerischen Aufwands. Der Einsatz der kostspieligen Holzhacker ist meist nur im Unternehmereinsatz wirtschaftlich realisierbar. Eine gute Planung ist bei der Erzeugung von Hackschnitzeln unabdingbar. Wenn der Hacker kommt, muss das Holz bereit liegen. Eine höherwertige (stoffliche) Verwendung des Holzes sollte aber nach Möglichkeit bevorzugt werden. Bei Waldrestholz sollte zusätzlich auf die Nährstoffnachhaltigkeit geachtet werden. Besonders auf nährstoffarmen Böden sollten Nadeln, Blätter und Zweige flächig im Wald verbleiben und dort der natürlichen Zersetzung überlassen werden.

Unternehmereinsatz im eigenen Wald

Informationen zum Thema Hackschnitzel der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

Kurzumtriebsplantagen (KUP)

Der Anbau schnellwachsender, wiederausschlagfähiger Baumarten auf landwirtschaftlichen Flächen ergänzt seit Jahren die traditionelle Bereitstellung von Energieholz. Nach dem Prinzip »einmal pflanzen, mehrmals ernten« wird auf einer Kurzumtriebsplantage etwa 30 Jahre lang Holz erzeugt. Bei kurzen Umtriebszeiten von drei bis zehn Jahren kommen hochleistungsfähige Sorten von Pappel und Weide zum Einsatz, aber auch Baumarten wie Grau- oder Schwarzerle. Die Holzmenge, die pro Hektar in einem Jahr heranwächst, kann 5.000 bis 6.000 Liter Heizöl ersetzen.

Informationen zum Thema Kurzumtriebsplantagen der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: Nicole Maushake)
Unser Tipp:

Fragen kostet nichts! Unsere Beratungsförsterinnen und -förster helfen bei Fragen zu Ihrem Wald gerne weiter. Mit unserem praktischen Försterfinder können Sie schnell Ihren zuständigen Förster oder Ihre Försterin vor Ort finden.

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