Vorteile von Durchforstungen
Der Zuwachs wird auf die besten Stämme gelenkt und die Bäume werden früher erntereif. Die mit dem Alter zunehmenden Risiken durch Windwurf, Borkenkäfer und Fäule werden minimiert.
Die Qualität des Holzes wird gesteigert. Gut geformte, fehlerfreie Stämme mit geringem Schadholzanteil werden am Holzmarkt besser bezahlt.
Einzeln beigemischte Baumarten können gefördert werden.
Erste Erträge können erwirtschaftet werden. Bei guten Holzpreisen und steigendem Alter des Bestandes sind positive Deckungsbeiträge möglich.
Zeitpunkt und Häufigkeit
Die erste Durchforstung erfolgt bei einer Höhe von etwa zehn Metern. Die weiteren Eingriffe richten sich nach der Entwicklung des Bestandes. Mit steigendem Kronenschluss oder einer starken Beeinträchtigung der Entwicklung der Auslesebäume sind weitere Durchforstungen notwendig. Jungbestände reagieren noch sehr dynamisch auf die Veränderungen und müssen öfter durchforstet werden. Mit der Zeit nimmt die Dauer zwischen den Eingriffen ab. Als Faustregel gilt, dass Durchforstungsbestände im Fünf-Jahres-Turnus durchforstet werden. Grundsätzlich muss bei kräftigen Durchforstungen seltener eingegriffen werden. Die steigende Wirtschaftlichkeit eines stärkeren Eingriffes geht dabei aber zu Lasten der Stabilität.
Vorbereitung einer Durchforstung
Im Vorfeld der ersten Durchforstung ist die Feinerschließung anzulegen und die Auslesebäume werden markiert. Vor jedem Eingriff werden die Auslesebäume erneut geprüft und die zu entnehmenden Bäume gekennzeichnet. Dies ist beim Unternehmereinsatz wichtig, damit der Waldarbeiter bzw. die Waldarbeiterin weiß, welche Bäume besonders zu schonen und welche zu fällen sind.
Überblick über die FeinerschließungFinden und Markieren von Auslesebäumen
Ein für die Zukunft besonders wertvoller Baum ist früh an charakteristischen Merkmalen erkennbar. Für eine dauerhafte Erkennung werden sie mit Markierungsbändern oder Sprühfarbe gekennzeichnet. Bis zum Bestandesende wird sich die Gesamtanzahl der Bäume verringern, da der einzelne Baum immer mehr Standraum für sein Wachstum benötigt. Der Anteil der Auslesebäume am Gesamtbestand sollte sich dabei kontinuierlich erhöhen. Je nach Baumart und den örtlichen Verhältnissen variieren Anzahl und Abstand. Die Auswahl der Auswahlbäume sollte keinem starren Schema folgen, sondern sich an den vorhandenen Bäumen orientieren. An Rückegassen werden wegen möglicher Beschädigungen keine Bäume ausgewählt.
Große, lange Krone und dicker, gerader, astfreier Stamm
Herrschende oder vorherrschende Stellung gegenüber anderen Bäumen
Gesund, keine Schäden und hohe Qualität
Hohe Stabilität durch mindestens 50 Prozent Kronenanteil
Baumart | Abstand | Anzahl benötigter Bäume pro Hektar |
---|---|---|
Fichte | 7 bis 10 Meter | 100 bis 150 |
Kiefer | 6 bis 8 Meter | 150 bis 200 |
Douglasie | 8 bis 10 Meter | 100 bis 150 |
Buche | 11 bis 13 Meter | 60 bis 80 |
Eiche | Mindestens 10 Meter | 80 bis 100 |
Edellaubholz | Mindestens 12 Meter | 80 bis 100 |
Entnahme von Bäumen
Je nach Alter der Bäume eignen sich unterschiedliche Holzernteverfahren zur Durchforstung. Entnommen werden bei Durchforstungen Bäume, die die Auslesebäume bedrängen oder starke Grobformen aufweisen. Das anfallende Holz findet bei Jungdurchforstungen als Energie-, Papier- oder schwaches Bauholz Verwendung. Holz aus Altdurchforstungen kann bereits als Bau- oder Möbelholz geeignet sein.
Durchführung von HolzeinschlägenWeitere Informationen
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