Unerwünschte Begleitvegetation im Wald

Neben Pilzen und tierischen Schädlingen können auch Pflanzen bei der Waldbewirtschaftung zu Problemen führen. In Verjüngungen konkurrieren die jungen Bäume mit unerwünschter Begleitvegetation aus Gräsern und anderen Pflanzen um Licht, Wasser und Nährstoffe. Ohne Unterstützung ist es möglich, dass die Bäume in Nachteil geraten und in ihrem Wachstum gehemmt werden.

Aktualisiert am: 24.06.2024
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Unerwünschte Begleitvegetation in der Verjüngung

Betroffen von stark überwuchernder Begleitvegetation sind Verjüngungen ohne schützenden Altbestand oder in zu schnell aufgelichteten Beständen. Unter den günstigen Bedingungen finden sich neben zahlreichen Gräsern und Kräutern schnell auch lichtliebende Sträucher und Bäume ein. In ihrem Wachstum sind diese Pflanzen dann meist den gepflanzten Bäumen überlegen. Diese werden so stark beschattet und in ihrer Vitalität eingeschränkt.

Im Wurzelraum entsteht durch die Begleitvegetation eine erhöhte Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser. Neben einem verringerten Wachstum können durch eine zu starke Konkurrenz die kleinen Bäumchen sogar absterben. Zusätzlich fördert eine dichte Bodenvegetation die Gefahr einer Massenvermehrung von Mäusen.

Problematische Arten

Probleme bereiten vor allem Brombeere, Landreitgras, Adlerfarn (drückt bei Schnee die Vegetation herunter), Holunder und Indisches Springkraut. Auf armen Standorten ist die Spätblühende Traubenkirsche in der Lage, sich schnell zu verbreiten und andere Baumarten zu überwachsen.

Bekämpfung der Begleitvegetation

Eine Verjüngung unter dem Schirm des Altbestandes mindert die Probleme mit der Begleitvegetation. Auf der Freifläche sollte gehandelt werden, wenn die jungen Bäume stark beschattet werden oder nur noch zu einem Drittel aus der Begleitvegetation herausschauen. Die Gräser und Kräuter niederzutreten ist der einfachste Weg, das Problem zu lösen. Dies muss aber gegebenenfalls öfters im Jahr durchgeführt werden, da einige Pflanzen der Begleitvegetation schnell nachwachsen.

Mit einer Kulturheppe oder einer Sichel können Gräser oder Kräuter manuell entfernt werden oder mit Freischneidern auch unerwünschte Bäume und Sträucher ausgemäht werden.

Chemische Bekämpfung

Die Bekämpfung der Begleitvegetation mit chemischen Mitteln sollte nur in schwerwiegenden Fällen erfolgen. Viele Waldbesitzer/innen verzichten mittlerweile komplett auf Herbizide.

Regelmäßige Kontrolle und weitere Eingriffe

Unerwünschte Sträucher und Bäume aus der Mischung zu entfernen ist nicht immer einfach. Abgesägte und umgebrochene Bäume sind in der Lage, aus dem verbliebenen Stock oder Wurzelresten erneut zu treiben. Bei Spätblühender Traubenkirsche oder Faulbaum sind mehrere Eingriffe notwendig, um das Wachstum der Bäume dauerhaft zu unterbinden.

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: Nicole Maushake)
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