Relevante Insektenarten im Wald

Was schwirrt da durch meinen Wald? Fast eine Million Insektenarten sind weltweit bekannt. Für Deutschland sind mehr als 30.000 Insektenarten bekannt, von denen eine große Anzahl auch im Wald vorkommt. Der überwiegende Teil davon ist für den Wald völlig ungefährlich, einige von ihnen neigen aber zu Massenvermehrungen.

Aktualisiert am: 21.06.2024
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Einige Insektenarten können jedoch ganze Wälder vernichten, wenn sie sich übermäßig stark vermehren. Begünstigt werden Massenvermehrungen bei einer bestimmten Witterung und durch eine fehlerhafte Waldbehandlung, wie zum Beispiel einer falschen Baumartenwahl, nicht standortgemäßen Reinbeständen oder unzureichender Pflege.

Einige Insektenarten können jedoch ganze Wälder vernichten, wenn sie sich übermäßig stark vermehren. Begünstigt werden Massenvermehrungen bei einer bestimmten Witterung und durch eine fehlerhafte Waldbehandlung, wie zum Beispiel einer falschen Baumartenwahl, nicht standortgemäßen Reinbeständen oder unzureichender Pflege.

Aktuelle Schwerpunkte

Borkenkäfer auf Fichtenrinde Florian Stahl

Fragen und Antworten zu Fichtenborkenkäfern

Kleine Käfer - großer Schaden: Die nur wenige Millimeter großen Borkenkäfer verursachen in Wäldern enorme Schäden. Worin liegt die Gefahr? Welche Arten gibt es? Woran kann man einen Befall erkennen? Was kann man als Waldbesitzerin oder Waldbesitzer tun? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Weitere Informationen: Kleine Käfer – Große Schäden

Der Große Braune Rüsselkäfer

Nadelholzverjüngungen werden häufig durch den Großen Braunen Rüsselkäfer geschädigt. Besonders gefährdet sind Kulturen auf freier Fläche. Kommt es zum Befall, kann der Käfer mit mechanischen und chemischen Mitteln bekämpft werden.

Weitere Informationen: Der Große Braune Rüsselkäfer

Schädlinge an Nadelgehölzen

Neben dem Borkenkäfer an Nadelhölzern gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Insekten, die besonders beachtet werden müssen.

Schädlinge an Fichte und Kiefer

An Kiefer und Fichte kann es zu schweren Schäden durch die Nonne kommen. Die Raupen dieser Schmetterlingsart fressen Nadeln und Knospen der Bäume ab. Auch wenn in den vergangen Jahren die Nonne in Bayern nur wenig auffällig war, ist sie aufgrund ihres Schadpotentials - ein einmaliger Kahlfraß an Fichte kann tödlich sein - weiter unter Beobachtung. Von Fichtenblattwespe, Fichtengespinst-Blattwespe oder Gebirgs-Fichtenblattwespe befallene Fichten, werden durch die geschädigten Nadeln und Triebe nicht eingehen. Werden die Bäume jedoch sehr stark oder über mehrere Jahre befallen und dadurch geschwächt, steigert dies das Risiko eines folgenschweren Borkenkäferbefalls. Massenvermehrungen von Schädlingen an Kiefer konnten in Bayern schon länger nicht mehr beobachtet werden. Unter Beobachtung stehen aber die nadelschädigende Arten Kieferneule, Kieferspanner und Kieferbuschhornblattwespe.

Schädlinge an Lärche, Tanne und Douglasie

Für Schäden an Lärchen sind der rindenbrütende Lärchenbock und die an den Nadeln fressende Lärchenminiermotte erwähnenswert. An Tanne sind vor allem die Tannentrieblaus und Tannenstammlaus von wirtschaftlicher Bedeutung. Bei Douglasien ist in Bayern die Douglasienwolllaus zu erwähnen.

Schädlinge an Laubhölzern

Schädlinge an Buche

Buchenprachtkäfer und Buchenwollschildlaus sind die für Waldbesitzer relevanten Forstschädlinge an Buche.

Schädlinge an Eiche

Die Eiche wird von einer breiten Gemeinschaft an Insekten vermehrt befallen. Wichtigster Vertreter der sogenannten Eichenfraßgesellschaft ist der Schwammspinner. Dazu gesellen sich Eichenwickler, Frostspanner und seit einiger Zeit der Eichenprozessionsspinner. Vor allem die Kombination der Insekten schwächt die Bäume immens, da sie sich über die gesamte Vegetationsperiode nicht erholen können. In der Folge sind die geschwächten Bäume gegenüber dem rindenbrütenden Eichenprachtkäfer meist wehrlos und weitere Eichen sterben ab. Die gesundheitlichen Folgen für den Menschen durch die giftigen Haare der Raupen des Eichenprozessionsspinners können zudem bei starkem Befall ein Handeln erfordern. Befallene Areale, insbesondere Parklandschaften und Wege, sind zu meiden und entsprechende Schutzkleidung bei der Bekämpfung zu tragen.

Alle wichtigen Informationen zum Eichenprozessionsspinner externer Link

Maikäfer

Maikäfer auf einem Blatt Stefan Müller-Kroehling
Maikäfer

Alle drei bis vier Jahre sind Schäden durch Maikäfer möglich. Nachdem sich die Larven (Engerlinge) des Käfers über diesen langen Zeitraum im Boden entwickelt haben, schlüpfen die Populationen relativ synchron im Mai oder Anfang Juni. Die jungen Käfer strömen dann in Schwärmen aus und ernähren sich von den jungen Blättern der Laubbäume. Der ein- bis zweiwöchige Reifungsfraß kann ganze Bäume und Bestände entlauben. Die Bäume überstehen den Befall jedoch relativ gut, da sie im Frühsommer noch ein zweites Mal austreiben können. Gefährlicher ist der Wurzelfraß der Engerlinge im Boden, der zu schweren Schäden führen kann.

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: Nicole Maushake)
Unser Tipp:

Wenn Sie der Meinung sind, in Ihrem Wald stimmt etwas nicht, dann können Sie sich als Waldbesitzer jederzeit an Ihre/n Beratungsförster/in vor Ort wenden. Ein gemeinsamer Waldbegang und die kostenfreie Beratung bringen meist Klarheit und helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Försterfinder

Weiterführende Informationen zur aktuellen Lage, Behandlungsmaßnahmen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse mit einem speziellen Blick auf Bayern sind über die Bayerische Landesanstalt für Wald und Fortwirtschaft abrufbar.

Das Portal waldwissen.net bietet kostenfrei wissenschaftliche Artikel zu den wichtigsten Forstschädlingen im deutschsprachigen Raum. Eine Diagnose anhand des Schadbildes ist über die Internetseite Arbofux der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf möglich.