Aus der Holznot des Mittelalters entwickelte sich der heutzutage moderne Begriff der Nachhaltigkeit. Im Jahr 1713 schrieb der sächsische Berghauptmann Hans-Carl von Carlowitz in seinem Buch „Silvicultura oeconomica“ das erste Mal von einer nachhaltenden Nutzung. Aus dieser Idee, die zunächst die Sicherung der Holzversorgung verfolgte, entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten das Leitbild der Forstwirtschaft. Erst in den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts fand der Begriff der Nachhaltigkeit immer mehr Verwendung auch außerhalb der Forstwirtschaft.
300 Jahre "Sylvicultura oeconomica" von Hans Carl von Carlowitz (waldwissen.net) externer LinkModerne Nachhaltigkeit im Wald
Nachhaltigkeit ist auch heute noch das zentrale Leitbild der Forstwirtschaft. Sie sichert, dass den nachfolgenden Generationen alle Funktionen des Waldes erhalten bleiben. So soll zum Beispiel nicht mehr Holz genutzt werden als nachwächst. Immer im Blick sind auch die Schutz- und Wohlfahrtsleistungen des Waldes. Diese Multifunktionalität wahrt und fördert die Forstwirtschaft durch kluges und vorausschauendes Handeln.
Nachhaltig denken - Holz verwenden
Die Nutzung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist eine klima- und umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft. Das beim Aufbau des Holzes in den Bäumen gebundene Kohlendioxid wird durch die Verwendung von Holz als Rohstoff für Möbel, Häuser und andere Produkte langfristig eingelagert.
Durch die Einsparung energieintensiver Produkte werden schädliche Klimagase vermieden. Als Brennstoff, und insbesondere durch die Nachverwertung von Holzprodukten, ersetzt Holz fossile Energieträger.
Zertifizierung der nachhaltigen Forstwirtschaft
Die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland und das heimische Holz genießen einen ausgezeichneten Ruf. Dennoch erwarten Kundinnen und Kunden, Verbraucherinnen und Verbraucher, Unternehmen und Marktpartner beim Kauf von Holz häufig einen Nachweis über die nachhaltige Erzeugung.
Seit Mitte der Neunziger Jahre haben sich im Bereich Forstwirtschaft verschiedene Zertifizierungssysteme zum Nachweis einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung etabliert. Viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer und auch die Bayerischen Staatsforsten lassen sich mittlerweile ihre naturnahe, nachhaltige Forstwirtschaft mit einem der folgenden Gütesiegel bestätigen. In Bayern hat sich überwiegend das PEFC-System (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) durchgesetzt. Mehr als drei Viertel der bayerischen Waldfläche sind mittlerweile nach diesem System zertifiziert.
Zertifizierungssysteme in Deutschland
Weitere Informationen
Fragen kostet nichts! Unsere Beratungsförsterinnen und -förster helfen bei Fragen zu Ihrem Wald gerne weiter. Mit unserem praktischen Försterfinder können Sie schnell Ihren zuständigen Förster oder Ihre Försterin vor Ort finden.
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