Durchführung von Pflanzungen

Pflanzung ist meist Handarbeit. Das richtige Pflanzverfahren und die richtige Pflanztechnik sichern aber den Anwuchserfolg und eine gute Wurzelbildung. Bevor Sie jedoch die neuen Bäume setzen, kann es notwendig sein, die Fläche vorzubereiten.

Aktualisiert am: 07.08.2024
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Beim Voranbau kann es nötig sein, maßvoll Altbäume zu entnehmen, um genügend Licht zum Boden vordringen zu lassen. So entsteht eine günstige Humusform (Bodengare) und die neuen Pflanzen haben genügend Licht. Allerdings darf auch nicht zu stark aufgelichtet werden, denn dies kann zu einer flächigen und hohen Begleitvegetation führen und das bedeutet eine starke Konkurrenz für die neuen Bäumchen um Licht, Wasser und Nährstoffe. Zurückgelassene Zweige und Kronen liefern Nährtstoffe für den Jungwald und sollten nur weggeräumt werden, wenn sie die Pflanzung unnötig erschweren. Damit die Pflanzen nicht vertrocknen, darf die Auflage an unzersetztem Rohhumus nicht zu dick sein.

Maßnahme
Möglichkeiten
Konkurrenzvegetation eindämmen
Mähen, Niedertreten der Konkurrenzvegetation
Schlagräumung
Bündeln und Verbrennen, Mulchen der Gesamtfläche, Häckseln
Boden verbessern
Freilegen des Mineralbodens an der Pflanzstelle, Auflockern und Durchmischen des Bodens

Pflanzverband

Der Pflanzverband bestimmt die Zahl der benötigten Pflanzen. Er orientiert sich an der Wuchsdynamik der einzelnen Baumarten und an den Qualitätserwartungen des Waldeigentümers. Stehen die Pflanzen zu weit auseinander, werden die Bäume sehr astig. Die Folge ist eine schlechte Holzqualität. Zu eng gepflanzte Bäume führen zu unnötig hohen Pflanz- und Pflegekosten und vor allem bei Nadelbäumen zu einer erhöhten Wind- und Schneebruchgefährdung.

Formel zur Berechnung des Pflanzbedarfs

10.000 m² : Standfläche pro Pflanze Standfläche einer Pflanze = Abstand in der Reihe in m * Reihenabstand in m

Beispiel:

Buche mit Pflanzabstand von 1,5 m x 1 m = 1,5 m² Standfläche 10.000 : 1,5 m²= 6 667 Pflanzen pro ha

Baumart
Pflanzen pro Hektar
Pflanzverband
Buche
6.500 bis 8.000
1,5 m x 1 m
Eiche
6.000 bis 8.000
1,5 m x 1 m
Bergahorn, Spitzahorn, Esche, Linde
3.000 bis 5.000
2 m x 1,5 m bis 2 m x 1m
Weißtanne
2.000 bis 2.500
2 m x 2 m, ggf. örtlichen Bedingungen anpassen
Europäische Lärche
500 bis 2.500
Variabel
Douglasie
2.200 bis 2.500
2 m x 2 m
Fichte
2.500 bis 3.300
2 m x 2 m
Kiefer
6.500 bis 8.000
2 m x 0,6 m bis 0,8 m

Bei Voranbau und Unterbau sind die Werte abweichend. Bei Buche reichen im Voranbau 6 000 Pflanzen pro Hektar, als Unterbau 2 000 Pflanzen im Pflanzverband 2,5 m x 2 m aus.

Mischungsform

Die einzelnen Baumarten haben ein sehr unterschiedliches Wachstumsverhalten. Werden verschiedene Baumarten auf einer Fläche angepflanzt, kann eine falsche Mischung schnell zum Ausfall einer Baumart führen. Eine schnell wachsende Baumart würde eine langsamer wachsende auf der Fläche rasch verdrängen. Aus diesem Grund trennt man die Pflanzen räumlich voneinander. Für eine Mischung haben sich in der Praxis Gruppengrößen von 15 - 60 Meter Durchmesser bewährt.

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: Nicole Maushake)
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