Trockenheit sorgt für großen Stress bei Bäumen

Die Klimaprognosen lassen vermehrt Trockenphasen im Frühjahr und Sommer erwarten. Für den Wald birgt der damit verbundene Wassermangel drei Gefahren: Erstens stehen die Bäume stark unter Stress und sind gegenüber forstlichen Schädlingen geschwächt. Zweitens steigt durch die ausgetrocknete Bodenvegetation die Gefahr von Waldbränden. Und Drittens können bei langen Trockenperioden einzelne Bäume komplett absterben.

Aktualisiert am: 21.06.2024
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Ältere Bestände mit tiefreichenden Wurzeln können bei langanhaltender Trockenheit noch lange Wasser aus dem Boden gewinnen. Sie leiden dennoch, da die nachgeführten Wassermengen die Verdunstung über die Blätter teilweise nicht mehr ausgleichen können.

Zuwachsverluste infolge von Trockenheit

Nur in seltenen, extrem langen Trockenphasen, wie zum Beispiel 2003, können auch ältere Bäume aufgrund der Trockenheit sterben. Bei Trockenheit sind die wirtschaftlichen Schäden für den Waldeigentümer dennoch nicht zu unterschätzen. Die Bäume produzieren unter dem Mangel von Wasser deutlich weniger Holz als üblich. Auch in den Folgejahren wächst weniger Holz zu, wenn die Feinwurzeln infolge der Trockenheit geschädigt sind und die Nadel- beziehungsweise Blattmasse verringert wurde.

Ausfälle durch Trockenheit in Kulturen

Jüngere Bäume können durch Wassermangel sehr schnell absterben. Insbesondere frisch gepflanzte Verjüngungen und Kulturen, in denen die Bäume noch nicht ausreichend im Erdreich verwurzelt sind, erleiden bei sommerlicher Trockenheit hohe Verluste. Auf Freiflächen ohne schützenden Altbestand trocknet der Oberboden besonders rasch aus. Schnell leiden vor allem nicht sachgemäß gepflanzte Kulturen und Pflanzgut mit geringem Feinwurzelanteil. Eine Kultur kann unter diesen Umständen bei Trockenheit teilweise oder komplett ausfallen. Betroffene Waldbesitzer/innen sind dann gezwungen, die Flächen teuer nachzupflanzen.

Verjüngung von Waldbeständen

Standortgerechte Baumarten verwenden

Standortgerechte Baumarten bringen die besten Voraussetzungen mit, auch bei langen Trockenphasen an ihrem Standort vital zu bleiben. Das günstigere Klima unter dem schützenden Altbestand kann in Trockenphasen den Stress für Jungpflanzen verhindern. Achten Sie beim Pflanzmaterial auf einen hohen Anteil an Feinwurzeln und setzen Sie auf schonende Pflanzverfahren. Nach Möglichkeit sollten Sie als Waldbesitzer die Bäume während Regenphasen oder kurz danach pflanzen.

Baumarten, die besonders gut mit trockenen Böden zurechtkommen, sind zum Beispiel Spitzahorn, Winterlinde, Traubeneiche und Kiefer. Aber auch Lärche und Sommerlinde sind geeignet. Mit Hilfe der Standortskartierung können Sie erfahren, welche Böden in Ihrem Waldeigentum vorkommen. Fragen Sie dazu am besten Ihre/n Förster/in vor Ort.

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: Nicole Maushake)
Unser Tipp:

Fragen kostet nichts! Unsere Beratungsförsterinnen und -förster helfen bei Fragen zu Ihrem Wald gerne weiter. Mit unserem praktischen Försterfinder können Sie schnell Ihren zuständigen Förster oder Ihre Försterin vor Ort finden.

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