Waldschäden durch Frost, Eis und Schnee

Großflächige Schäden durch Frost oder Schneefall sind im Wald relativ selten. Naturnahe und standortsgerechte Mischwälder sind gegen die Gefahren des Winters sehr gut geschützt. In ungepflegten Reinbeständen und bei standortsfremden Baumarten ist das Risiko von Schäden durch Schneebruch deutlich höher. Die Gefahren können mit dem Klimawandel, der die Bäume schwächt und zu mehr Nassschneefällen führen kann, zunehmen.

Aktualisiert am: 21.06.2024
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Nebliger Bergwald im Winter Christoph Josten
Nebliger Bergwald im Winter

Schneebruch rechtzeitig wieder beseitigen

Von Schneebruch sind insbesondere ungepflegte Kiefern- und Fichtenbestände betroffen. Stehen die Bäume in der Jugend zu dicht, führt dies zu langen, dünnen Stämmen und im Verhältnis kurzen Kronen. Das erhöht die Schneebruchgefahr erheblich. Nach einem Schneebruch ist eine zügige Aufarbeitung des Baumes geboten, um Folgeschäden durch Insekten oder Pilze zu vermeiden. Insbesondere in durchbrochenen Fichtenbeständen können Borkenkäfer sich schnell vermehren. Sind große Teile der grünen Krone erhalten, können sich die Bäume erholen und müssen nicht gefällt werden. Sie müssen aber im folgenden Frühjahr oder Sommer regelmäßig auf Borkenkäferbefall kontrolliert werden.

Beseitigung der Schäden Profis überlassen

Bei der Arbeit an gebrochenen oder geworfenen Bäumen ist allerhöchste Vorsicht geboten. Die auftretenden Kräfte können nur schwer eingeschätzt werden und zu tödlichen Unfällen führen.

Waldbesitzern und Waldbesitzerinnen ohne ausreichende Erfahrung und Schulungen wird dringend davon abgeraten, Schneebruchflächen selbst aufzuarbeiten. Besser ist es, Sie beauftragen erfahrene Forstunternehmen mit den Arbeiten.

Risiko senken

Rechtzeitig durchforstete Bestände sind stabil und vital und verringern das Risiko von winterlichen Waldschäden. Auch die Wahl der richtigen Herkunft spielt eine zentrale Rolle: verwenden Sie daher die für die jeweilige Region empfohlenen Herkünfte. Für einen Schneebruch benötigt es dann schon besondere Umstände. Dies sind zum Beispiel Winterstürme, die auf stark Nassschnee tragende oder stark vereiste Bestände treffen.

Herkunftsempfehlungen des Bayerischen Amtes für Waldgenetik externer Link

Frostschäden im Wald

Strenge Fröste können Schäden an Bäumen verursachen, wenn sie im späten Frühjahr (Spätfrost) oder im frühen Herbst (Frühfrost) auftreten. Gefährdet sind vor allem Jungbestände von Buche, Eiche, Esche, Tanne, Fichte und Lärche. Beschädigte Stämme können bei starkem Frost im Winter an den schon bestehenden Schadstellen weiter aufreißen. Schnell wechselnde Temperaturverhältnisse und Bodenfrost bei gleichzeitig warmer Luft können bei Nadelbäumen zur Frosttrocknis führen. Durch Sonneneinstrahlung kann es zu einer anhaltenden Verdunstung über die Nadeln kommen, während es den Bäumen nicht mehr möglich ist, Wasser aus dem gefrorenen Boden nachzuziehen. Eine Rotverfärbung und abfallende Nadeln sind die Folge.

Frostschäden meist unbedenklich

In den wenigsten Fällen sterben Bäume infolge von Frostschäden ab. Meist sind lediglich Wachstumseinbußen und eine verminderte Samenproduktion zu erwarten. Die Bestände fordern aber eine höhere Aufmerksamkeit des Waldeigentümers, da die geschwächten Bäume anfälliger gegenüber Schadorganismen sind. Jungbeständen bietet der Schirm des Altbestandes den besten Schutz. Das Waldinnenklima ist ausgeglichener als auf der Freifläche und der Wind wird abgebremst.

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: Nicole Maushake)
Unser Tipp:

Fragen kostet nichts! Unsere Beratungsförsterinnen und -förster helfen bei Fragen zu Ihrem Wald gerne weiter. Mit unserem praktischen Försterfinder können Sie schnell Ihren zuständigen Förster oder Ihre Försterin vor Ort finden.

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